Aronstabgewächse (nachfolgend Aroids genannt, weil deutlich kürzer und nicht so ein fieser Zungenbrecher) sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der einkeimblättrigen Pflanzen, also Pflanzen die nur ein Keimblatt an ihren Samen haben. Ein charakteristisches Merkmal aller Aroids ist die Infloreszenz, der Blütenstand, bestehend aus Spadix (Blütenstandsachse) und dem umhüllenden Spatha (Hochblatt).
Die Pflanzenfamilie der Aroids umfasst 140 Gattungen mit etwa 4.075 bekannte Arten (diese Zahl kann sich jederzeit ändern, wenn Arten oder sogar Gattungen umklassifiziert werden). Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die Tropen Mittel- und Südamerikas, sowie Süd-Ostasiens. Einige Arten kommen aber auch in Afrika, Australien und sogar Europa vor. In Asien kommen mehr Gattungen vor als in Amerika, aber der Artenreichtum ist in Amerika deutlich größer. Weit über die Hälfte aller Aroidarten kommen in Mittel- und Südamerika vor.
Wachstum
Viele Aroidarten beginnen ihr Leben auf dem Waldboden, finden aber schließlich kriechend ihren Weg zu einem Baum oder einer anderen größeren Pflanze. Sie nutzen dann ihre Luftwurzeln, die sie stützen, bzw. halten und es ihnen ermöglichen, sich festzuklammern und in die Höhe zu wachsen. Sobald sie klettern und mehr Sonnenlicht erhalten, beginnen sie größere Blätter mit einer höher entwickelten Blattform auszubilden.
Blattformen
Keine andere Pflanzengruppe kann sich mit der Vielfalt des Laubes von Aroids messen. Die Blattspreiten sind in Größe, Form und Farbe sehr unterschiedlich und variieren oft sogar abhängig vom Entwicklungsstand der Pflanze. Ihre Größe reicht von münzgroß bis zu einer Breite von mehreren Metern, wie es beim Titanwurz der Fall ist.
Die Blattspreiten können geschlitzt oder gefingert sein, einige Gruppen bilden fensterartige Löcher in den Blättern aus und die Blätter anderer Arten erinnern an Farne. Die Textur der Blätter variiert ebenfalls, von lederartig über samtig bis hin zu seidig.
Toxizität
Alle der Aroid-Familie sollten als potentiell giftig behandelt werden. Die Pflanzenzellen von Aroids enthalten nadelartige Kristalle aus unlöslichem Calciumoxalat, die beim Verzehr oder Hautkontakt in Haut und Mund eindringen und Beschwerden verursachen. Darüber hinaus enthalten Aroids proteolytische Enzyme, die Histamin und Kinine freisetzen, was zu Schwellungen, Juckreiz oder Brennen führt.
Aroids & Haustiere
Tiere, die an Blättern oder anderen Pflanzenteilen geknabbert, oder sogar gefressen haben, schütteln häufig den Kopf oder reiben mit den Pfoten an Gesicht und Maul. Ein weiteres Symptom kann erhöhter Speichelfluss, Schaum vor dem Maul und ein erhöhtes Trinkbedürfnis sein. Je nach Ausprägung der Symptome können die Tiere sogar Schwellungen im Gesicht und Halsbereich entwickeln, die bei stark betroffenen Tieren zu Schluck- oder gar Atembeschwerden führen.
Der Pflanzensaft der Dieffenbachia führt bei Kontakt mit den Mundschleimhäuten zu einem Anschwellen des Rachens und macht es so unmöglich zu sprechen, daher der englische Trivialname 'Dumb Cane'. In Amazonien verwenden die Ureinwohner den Saft der Dieffenbachia um ihre Pfeile zu vergiften.