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Alocasia | Pfeilblätter

Alocasia, auch Pfeilblätter oder Elefantenohren genannt, ist eine Gattung von rhizomartigen Pflanzen aus der Aroidfamilie. Es gibt über 90 anerkannte Arten, die im tropischen und subtropischen Asien und östlichen Australien heimisch sind, sowie zahlreiche Hybriden und Zuchtformen, die auf der ganzen Welt kultiviert werden. 


Das Riesenblättrige Pfeilblatt (Alocasia macrorrhizos), auch Riesen-Taro genannt, wird als Nahrungs- und Futtermittel genutzt. Es werden vorwiegend die stärkehaltigen Rhizome und oberirdische Teile der Sprossachsen verwendet. Alle Pflanzenteile sind aufgrund ihres Calciumoxalatgehaltes nur gekocht genießbar. (siehe Toxizität)


Wachstum

Alocasia sind immergrüne Pflanzen, die, abhängig von der jeweiligen Art, Wuchshöhen von bis zu 4 Meter erreichen. Die großen, herz- oder pfeilförmigen Blätter wachsen an langen Blattstielen und variieren in ihrer Länge von 20 cm bis zu über einem Meter.

Die Blattformen und -farben der verschiedenen Alocasia-Arten variieren ebenfalls stark. Alocasia gageana hat beispielsweise gezackte Blätter, die Blattzeichnung der Alocasia amazonica 'Polly' erinnert ein wenig an ein Skelett und die Blätter der Alocasia 'Stingray' gaben ihr den Namen, da sie die Form kleiner Stachelrochen haben.

Einige Blätter, wie die von Alocasia cuprea und Alocasia azlanii glänzen metallisch pink, während die von Alocasia baginda 'Dragon Scale' sich anfühlen wie sehr feste Pappe und Alocasia micholitzianas Blätter eine samtweiche Oberfäche haben.

Die Blattstiele unterscheiden sich ebenfalls erheblich. Alocasia zebrina hat beispielsweise Blattstiele im schicken Zebra-Print und die von Alocasia 'Pink Dragon' sind leuchtend rosa gefärbt.


Noch ein paar Worte zu Alocasia micholitziana, hier kommt es nämlich immer wieder zu Namensverwechslungen. Der botanische Name der bekanntesten Zuchtform dieser Alocasia-Art mit ihren tiefgrün-samtenen Blättern, die von weißen Adern durchzogen sind, lautet Alocasia micholitziana ‘Maxkowskii’, während die panaschierte Variante den Namen Alocasia micholitziana ‘Frydek’ trägt.
Es gibt also keine grünblättrige 'Frydek' und auch keine panaschierte Alocasia 'Frydek' variegata, nur die grüne micholitziana ‘Maxkowskii’ und die panaschierte micholitziana 'Frydek' - so einfach ist das.

Standort

Alocasia wachsen in der Natur unter Baumkronen. Sie bilden die großen Blätter um sich einen Vorteil gegenüber anderen Pflanzen zu verschaffen und möglichst viel Sonnenlicht aufzunehmen zu können.
In Zimmerpflanzenhaltung bevorzugen Alocasia einen sehr hellen Standort mit indirektem Licht. Auf direkte, zu starke Sonneneinstrahlung reagieren die empfindlichen Blätter mit Verbrennungen. Blattabwurf ist hingegen ein klares Zeichen dafür, dass die Alocasia nicht ausreichend Licht bekommt.
Da der Platz auf meinen Fensterbänken sehr begrenzt ist, stehen meine Alocasia alle unter Kunstlicht, ca. 1 ½ Meter von einem 24-Watt-Grow-Light entfernt und entwickeln sich dort prächtig.


Substrat

Wie alle Aroids, gedeihen auch Alocasia am besten in einem durchlässigen, groben Substrat, das aber gleichzeitig etwas Feuchtigkeit speichern sollte. Eine sehr einfache Rezeptur für ein geeignetes organisches Substrat besteht aus zwei Teilen Kokosfaser, zwei Teilen Perlit und einem Teil Pinienrinde, bzw. Orchideenerde.
Da ich auch meine Alocasia in Terrakottatöpfen halte und die natürlich dafür sorgen, dass das Substrat schneller austrocknet als in Kunststofftöpfen, bedecke ich die Substratoberfläche gerne mit etwas feuchtem Sphagnummoos, so hält sich die Feuchtigkeit in meinem sehr durchlässigen Substrat nen Ticken länger. Bei Anthurien und Begonien mache ich das übrigens auch.


Wasser & Luftfeuchtigkeit

Alocasia stehen nicht gerne lange trocken, man sollte deshalb gerade bei organischem Substrat ein Auge darauf haben, da die Wurzeln sonst schnell eintrocknen und bei der nächsten Wassergabe dann gerne mal faulen.
Alocasia können problemlos bei normaler Raumluftfeuchtigkeit gehalten werden, sie beschweren sich aber natürlich auch nicht, wenn die Luftfeuchtigkeit etwas höher liegt - ganz im Gegenteil. Auf eine sehr niedrige Raumluftfeuchtigkeit, beispielsweise während der Heizperiode, reagieren Alocasia mit braunen Blatträndern, sie "knuspern" dann.
Ein Luftbefeuchter kann in solchen Fällen gute Dienste leisten, das Besprühen mit einer Sprühflasche ist aber kontraproduktiv, weil es bei Alocasia oft zu Pilzinfektionen führt. Ganz davon abgesehen, dass es nicht wirklich viel bringt. Es trägt nichts zu Erhöhung der Raumluftfeuchtigkeit bei.


Dünger

Alocasia gehören zu den sog. Starkzehrern, d.h. sie müssen sehr regelmäßig und oft gedüngt werden. Da sie aber auch zu Nährstoffbrand neigen, sollte die auf dem jeweiligen Produkt angegebene Düngermenge nicht überschritten werden.
Ich dünge meine Alocasia während der Vegetationsphase bei nahezu jedem Gießen, achte aber darauf, das Substrat einmal im Monat mit düngerfreiem Wasser zu spülen. Im Winter dünge ich nur noch 1x pro Monat. Ich stelle das Düngen nicht vollständig ein, da meine Alocasia bisher keine Ruhephase eingelegt haben, sondern ganzjährig aktiv weiterwachsen und wer wächst, bekommt bei mir auch Dünger.


Vermehrung

Die einfachste Art der Vermehrung von Alocasia erfolgt über Rhizome, die man meist spätestens findet, wenn die Pflanze umgetopft wird. Das Rhizom wird behutsam von der Mutterpflanze getrennt und anschließend auf Moos, Perlit oder etwas Wasser gesetzt.
Da ich nicht vor habe eine Alocasiazucht aufzumachen, gehe ich das Thema Vermehrung sehr rustikal an und schmeiße die Rhizome einfach in meine Anzuchtboxen, um sie ein paar Monate später als Minipflanze wieder hervorzuholen und einzutopfen. Es scheint ihnen zu gefallen, denn soweit ich das übersehen kann, hab ich keine größeren Verluste zu verzeichnen.


Schädlinge & Krankheiten

Stamm- und Wurzelfäule sind die häufigsten Krankheiten, die Alocasia zu schaffen machen. Ein geeignetes Substrat sowie die Anpassung des Gießverhaltens kann hier Abhilfe schaffen. Ist es einmal geschehen und das Wurzelsystem geschädigt, ist Wasserstoffperoxid bei der Beseitigung des Problems eine große Hilfe.
Ist keine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet, kann das Besprühen der Pflanze Pilzinfektionen fördern.
Besonders Spinnmilben und Thripse haben ein Auge auf Alocasia geworfen. Eine regelmäßige Blattkontrolle hilft bei der frühzeitigen Erkennung, so dass der Befall schnell behandelt werden kann und keine Pestizide notwendig sind.